
Unsere Vorgehensweise
Der Kauf eines Nachtspeicherofens kann eine unübersichtliche Aufgabe sein. Bei der großen Auswahl an Modellen und Funktionen kann es schwierig sein zu wissen, wo man anfangen soll. In diesem Artikel findest du alle Informationen, die du brauchst, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Wir gehen auf die verschiedenen Arten von Nachtspeicheröfen ein, auf welche Merkmale du achten solltest und wo du sie am besten kaufen kannst. Außerdem geben wir dir hilfreiche Tipps für den Einbau und die Wartung deines neuen Ofens. Am Ende dieses Beitrags wirst du alles wissen, was du brauchst, um den perfekten Kauf zu tätigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nachtspeicheröfen sind dezentrale Speicherheizungen, die Strom zum günstigen Nachttarif in Wärme umwandeln und diese im Laufe des Tages wieder abgeben.
- Beim Kauf solltest du vor allem darauf achten, dass der Ofen die richtige Leistungsstärke für den zu beheizenden Raum hat.
- Intelligente Steuer- und Reglungstechniken in modernen Nachtspeicheröfen ermöglichen effizientes Heizen und ein komfortables Raumklima.
Nachtspeicherofen Test: Favoriten der Redaktion
Ratgeber: Fragen, mit denen du dich beschäftigen solltest, bevor du einen Nachtspeicherofen kaufst
Welche Vor- und Nachteile hat ein Nachtspeicherofen?
(Bildquelle: pixabay.com / Markus Distelrath)
Nachtspeicheröfen sind dezentrale Heizungen, die günstige Nachtstromtarife nutzen, um Wärmespeicher aufzuladen und die Wärme dann tagsüber wieder abzugeben.
Der größte Vorteil von Nachtspeicherheizungen sind die günstigen Anschaffungskosten und der unproblematische Einbau. Du brauchst lediglich Stromleitungen und keine Rohrleitungen wie bei einer Zentralheizung. Außerdem brauchst du keine Lager oder Tanks für Brennstoff und auch keine Brennnstoffkessel. Elektrischer Strom ist fast überall verfügbar.
Durch ihre recht simple Funktionsweise sind Nachtspeicheröfen relativ ausfallfrei, haben kaum Verschleiß, die Wartung ist kostengünstig und auch der Besuch des Schornsteinfegers fällt weg.
Moderne, schadstofffreie Nachtspeicheröfen sind im Vergleich mit den meisten anderen Heizsystemen (Kohle-, Gas-, Ölöfen oder Heizstrahler) sehr sicher. Wenn sie keinen Wasserkreislauf haben, besteht keine Einfriergefahr.
Allerdings verbinden diese Heizungstypen die Nachteile beider Heizungsarten: eine aufwändige und teure Installation für die Wasser- bzw. Luftrohre und hohe laufende Kosten für den Bezug von Strom. Sie sind daher nur in spezifischen Einzelfällen sinnvoll, z.B. bei selten genutzten Ferienhäusern.(Quelle: heiz-tipp.de)
Der größte Nachteil von Nachtspeicheröfen sind die recht hohen Betriebskosten. Diese kannst du allerdings ein Stück weit durch den Einsatz moderner Steuerungstechniken und durch dein Heizverhalten beeinflussen.
Neue, moderne Nachtspeicheröfen sind in dieser Hinsicht den älteren Öfen natürlich um einiges voraus.
Heizungstyp | Kosten pro m² pro Jahr |
---|---|
Nachtspeicherheizung | 25 € |
Ölheizung | 14 € |
Gasheizung | 11 € |
Das gilt auch im Bereich des Heizkomforts: Ältere Wärmespeicheröfen haben oft durch ihr Gebläse trockene Raumluft verursacht. Dies ist mit moderner Technik nicht mehr der Fall. Auch die Wärmeabgabe lässt sich besser steuern.
Eigentlich wurden Nachtspeicheröfen für die Nutzung günstiger Nachtstromtarife konzipiert. Allerdings ist das Angebot an solchen Tarifen mittlerweile sehr überschaubar. Da Stromanbieter ihre Tarife aber mittlerweile auch überregional anbieten können, kannst du sie mittlerweile wieder leichter finden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Beim Einsatz von Nachtspeicheröfen müssen einmalige und längerfristige Kosten in die Überlegung mit einbezogen werden. Besonders sinnvoll sind Nachtspeicheröfen, wenn sonst in einem vorhandenen Gebäude nachträglich ein anderes Heizungssystem eingebaut werden müsste.
Auch in selten genutzten Gebäuden oder Gebäudeteilen sind Nachtspeicheröfen eine gute Lösung. Sie benötigen keinen zusätzlichen Platz, und Strom ist eigentlich fast überall verfügbar. Das kann je nach Gebäudeart und -lage auch ein ausschlaggebender Faktor sein.
Wie ist die Umweltbilanz von Nachtspeicheröfen?
Es werden nur 30% bis 40% der genutzten Energie tatsächlich in Strom umgewandelt. Damit verursacht das Heizen mit Strom einen sehr hohen CO2-Ausstoß.
(Bildquelle: unspash.com / Nicholas Doherty)
Die Effizienz vor Ort, also die Umwandlung von Strom in Heizenergie, liegt aber bei nahezu 100%. Damit ist für die Umweltbilanz von Nachtspeicherheizungen entscheidend, aus welchen Energiequellen der Strom erzeugt wird.
Werden Wind- oder Solarenergie zur Stromherstellung genutzt, sind Nachtspeicheröfen eine CO2-neutrale Heizmethode.
Stromerzeuger auf der Suche nach Speicherlösungen, mit denen sich die Energiespitzen bei der Nutzung regenerativer Energiequellen auffangen lassen, haben sich deshalb stark dafür eingesetzt, dass Nachtspeicheröfen als Heizungssysteme weiter verwendet werden.
Bei natürlichen Energiequellen kommt es immer wieder zu Phasen mit sehr starker Energieerzeugung, durch die die Stromnetze instabil werden können.
Demnach hätten vor 1990 eingebaute Anlagen ab 2020 nicht mehr betrieben werden dürfen, neuere oder erneuerte Anlagen nach einer Betriebszeit von 30 Jahren. Das galt allerdings nur für Häuser mit mehr als 4 Wohneinheiten, die bestimmte Dämmungsstandards nicht erfüllten.
2013 wurde das Verbot von Nachtspeicherheizungen wieder außer Kraft gesetzt. Neu eingebaute Nachtspeicherheizungen müssen aber natürlich den Anforderungen der Energiesparverordnung (EnEv) entsprechen.
Was kostet ein Nachtspeicherofen?
kWatt | Preisspanne Standardbauweise | Preispanne Niedrig-/Flach-/Wandbauweise |
---|---|---|
7 | 1.300€ – 1.600 € | N.a. |
6 | 1.285 € – 1.330 € | 1.380 € |
5 | 1.000 € – 1.200 € | 1.230 € – 1.580 € |
4-4,3 | 1.000 € | 1.000 € – 1.450 € |
3,4-3,6 | N.a. | 1.000 € – 1.360 € |
3 | 850 € – 950 € | 1.000 € – 1.300 € |
2,4-2,6 | N.a. | 850 € – 1.150 € |
1,7-2 | 780 € – 940 € | 700 € – 950 € |
1,2 | N.a. | 890 € |
Wo kann ich am besten einen Nachtspeicherofen kaufen?
- bbmheizung.de
- tandmore.de
- alles-mit-stecker.de
- elektroheizung24.de
- amazon.de
Zwischenzeitlich hatten einige Hersteller von Elektrogeräten die Produktion von Nachtspeicheröfen aufgrund der energiepolitischen Situation eingestellt.
Durch die geänderte Einschätzung und Gesetzeslage mit Hinblick auf den Einsatz von Nachtspeicherheizungen bei der Nutzung erneuerbarer Energiequellen haben sie diese zum Teil wieder aufgenommen. Die folgenden Hersteller bieten aktuell Nachtspeicheröfen an:
- AEG
- Dimplex
- Vaillant
- Stiebel Eltron
- Technoterm
- Olsberg
- Roos
Nachtspeicheröfen gebraucht zu kaufen, macht eigentlich wenig Sinn, da die aktuellen Geräte sehr viel effizienter arbeiten und nicht schadstoffbelastet sind.
Welche Alternativen zum Nachtspeicherofen gibt es?
Allerdings ist die Installation eines solchen Systems mit erheblichen Kosten verbunden, ca. 30 € – 50 € pro Rohrmeter und 100 € – 150 € pro Heizkörper.
Damit bist du zum Beispiel bei einem Einfamilienhaus mit 150 m² schnell bei Kosten von 7.500 € – 10.000 €. Bis du die mit den niedrigeren monatlichen Kosten wieder reingeholt hast, dauert es dann doch ein Weilchen.
Für einen Systemwechsel musst du bei jeder Technik auch noch ein paar Faktoren wie besonderen Platzbedarf oder Zugang zu Leitungen berücksichtigen:
Heizsystem | Besondere Anforderungen |
---|---|
Ölheizung | Platz für Öltank erforderlich, Installation verursacht zusätzliche Kosten |
Gasheizung | Setzt aus preislichen Gründen einen Gasanschluss in unmittelbarer Nähe voraus |
Pelletheizung | Benötigt viel Lagerraum |
Wärmepumpe | Benötigt je nach Typ Platz für die Außenaufstellung oder eine große, freie Fläche, ideal bei großen, frei zugänglichen Grundstücken |
Wenn dir diese Investitionen zu kapitalaufwändig sind, gibt es auch noch die Möglichkeit zur Infrarotheizung zu wechseln oder deinen Nachtspeicherofen mit einer solchen zu ergänzen. Infrarotheizungen sind ebenfalls strombetrieben, heizen aber nur bei Bedarf. Dabei wird mit Infrarotstrahlen die Oberfläche von Gegenständen anstatt der Luft erwärmt.
Bei Auswahl eines Ökostrom-Tarifs kannst du auch hiermit CO2-neutral heizen. Um deine Stromkosten im Griff zu behalten, sollte die Wohnung allerdings gut gedämmt sein.
Außerdem gibt es mit Naturstein- und Flächenspeicherheizungen weitere elektrische Heizungen, die Wärme speichern und wieder abgeben, allerdings durch die kürzere Speicherdauer normalerweise nicht aus Nachtstrom.
Entscheidung: Welche Arten von Nachtspeicheröfen gibt es und welcher ist der richtige für dich?
Du musst dich vor allem mit der Frage nach der richtigen Heizstärke auseinandersetzen. Dazu sind relativ komplizierte Berechnungen erforderlich.
Dabei haben durchgehend genutzte Wohnräume wie das Wohnzimmer, das Schlafzimmer oder das Kinderzimmer einen höheren Wärmebedarf als nur teilweise genutzte Räume wie Büros, Schlafzimmer oder Küchen. Flure und Kellerräume haben den geringsten Wärmebedarf. (Quelle: elektroheizung24.de)
Die Formel zur Berechnung der Kilowattleistung eines Nachtspeicherofens mit 8 Stunden Ladezeit lautet: Heizbedarf x 2,4. D.h. du musst zunächst Zimmernutzung und Haustyp definieren, daraus ergeben sich die benötigten Watt pro Quadratmeter. Diese Zahl multiplizierst du dann mit 2,4.
Das Ergebnis zeigt dir, wie viel Kilowatt du benötigst.die Wohnfläche mit den für das jeweilige benötigten Watt pro Quadratmeter multiplizieren
Wie viel Kilowatt braucht mein Nachtspeicherofen für ein kleines Zimmer wie ein Badezimmer oder eine Küche?
Küchen und Badezimmer definieren wir als kleine Zimmer mit 8-10 m². Beides sind Räume, die relativ intensiv beheizt werden. In einem Neubau benötigen Küchen und WCs beispielsweise 50 W pro m² und Bäder 75 W. Bei einer 10 m² großen Küche wäre man also bei einem Bedarf von 500 Watt. Multipliziert mit 2,4 ergibt sich 1,2 kW als benötigte Leistung für den Nachtspeicherofen.
Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über die benötigte Heizleistung in kleinen Räumen:
Haustyp | WC 5 m² | Küche 10 m² | Bad 8 m² |
---|---|---|---|
Altbau | 1 kW | 2 kW | 2,5 kW |
Neubau | 0,6 kW | 1,2 kW | 1,5 kW |
Niedrigenergiehaus | 0,4 kW | 0,9 kW | 1 kW |
Damit brauchst du für ein kleines Zimmer eine Heizleistung von 0,4 kW bis 2,5 kW.
Wie viel Kilowatt braucht mein Nachtspeicherofen für ein mittelgroßes Zimmer wie ein Kinderzimmer oder Schlafzimmer?
Kinder- und Schlafzimmer und Büros definieren wir hier als mittelgroße Zimmer mit 12 bis 15 Quadratmetern. Dabei setzen wir für Kinderzimmer und Büros in etwa den gleichen Wärmebedarf an (für Kinderzimmer etwas mehr), für Schlafzimmer etwas weniger.
Haustyp | Kinderzimmer 15 m² | Büro 12 m² | Schlafzimmer 15 m² |
---|---|---|---|
Altbau | 3,6 kW | 3 kW | 3 kW |
Neubau | 2,2 kW | 1,8 kW | 1,6 kW |
Niedrigenergiehaus | 1,8 kW | 1,2 kW | 1 kW |
Für ein mittelgroßes Zimmer brauchst du also zwischen 1 kW und 3,6 kW. Die normale Staffelung für Nachtspeicheröfen ist 2 kW bis 7 kW in Schritten von jeweils 1 kW.
Wenn du also keine passende Zwischenstärke findest, nimm einen Ofen für die nächsthöhere Heizleistung, also bei 3,6 kW eine Heizung mit 4 kW. Moderne Nachtspeicheröfen verfügen meist über die Möglichkeit, die kW-Leistung herabzusetzen.
Wie viel Kilowatt braucht mein Nachtspeicherofen für ein großes Zimmer, z.B. ein Wohnzimmer?
Das größte Zimmer im Haus ist normalerweise das Wohnzimmer. Deswegen rechnen wir hier einmal das Wohnzimmer in verschiedenen Größen durch, um dir einen Eindruck von den Auswirkungen zu verschaffen.
Haustyp | Wohnzimmer 30 m² | Wohnzimmer 40 m² | Wohnzimmer 50 m² |
---|---|---|---|
Altbau | 8 kW | 10 kW | 13 kW |
Neubau | 4,5 kW | 6 kW | 7 kW |
Niedrigenergiehaus | 3 kW | 4 kW | 5 kW |
Für ein 30 m² großes Wohnzimmer liegt der Bedarf also zwischen 3 kW und 8 kW. Hier kannst du deutlich erkennen, wie wichtig es ist, den Bedarf richtig einzuschätzen. Am besten lässt du dir von einem Heizungsspezialisten den genauen Bedarf für deine Räumlichkeiten ausrechnen.
Eine exakte Berechnung der Heizlast eines Neubaus ist nach DIN EN 12831 möglich. Bei Bestandsbauten kann man auf bisherige Verbrauchswerte zurückgreifen.
Alle Berechnungen in diesem Abschnitt basieren auf den Formeln und Verbrauchsschätzungen von elektroheizung24.de.
Kaufkriterien: Anhand dieser Faktoren kannst du Nachtspeicheröfen vergleichen und bewerten
Nachfolgend werden wir dir zeigen, anhand welcher Kriterien du zwischen den vielen möglichen Nachtspeicheröfen eine Auswahl treffen kannst.
Anhand folgender Kriterien kannst du Nachtspeicheröfen miteinander vergleichen:
Bauweise und Gewicht
Es gibt Nachtspeicheröfen in Standard-, Flach-, Niedrig-, Kompakt- und Wandbauweise. Welche Wahl du hier triffst, ergibt sich eigentlich zwangsläufig aus der Baustruktur des Zimmers, für das du den Nachtspeicherofen kaufst.
Die Heizungen in der Standardbauweise haben eine gleichbleibende Höhe von je nach Hersteller ca. 65 cm bis 67 cm und eine gleichbleibende Tiefe von 24,5 cm bis 27,5 cm. Die Geräte unterscheiden sich in der Länge und im Gewicht.
Wattzahl | Länge | Gewicht |
---|---|---|
2 kW | 60,5 cm – 62 cm | 96 kg – 118 kg |
3 kW | 62 cm – 78 cm | 130 kg – 169 kg |
4 kW | 81 cm – 95,5 cm | 174 kg – 220kg |
5 kW | 100 cm – 113 cm | 225 kg – 271 kg |
6 kW | 100 cm – 130,5 cm | 236 kg – 322 kg |
7 kW | 119 cm – 148 cm | 279 kg -372 kg |
Wie du siehst, können die Öfen ganz schön schwer sein. Das solltest du bei deiner Entscheidung ebenfalls berücksichtigen, vor allem in einem Altbau.
Die folgende Liste zeigt dir die Einsatzbereiche der anderen Bauweisen. Diese sind bei gleicher Leistung in der Regel etwas teurer als die Standard-Bauweise.
- Niedrigbauweise: Für den Einbau von Geräten z.B. unter einer Fensterbank gibt es niedrige, dafür aber tiefer in den Raum reichende Geräte in der sogenannten Niedrigbauweise. Bei ihnen liegt die Höhe typischerweise zwischen 40,5 cm und 52 cm.
- Kompakte Bauweise: Besonders kompakte Baureihen, mit denen sich Nischen im Raum gut ausnützen lassen, haben typischerweise eine Tiefe von 35 cm – 36 cm.
- Flachbauweise: Die besonders flachen Geräte eignen sich gut, um freie Wandflächen zu nutzen. Die Tiefen dieser Geräte liegen je nach Hersteller und Modellreihe zwischen 17,5 cm und 22,5 cm.
- Wandaufhängung: Kleinere Geräte in Flachbauweise lassen sich meist auch an der Wand aufhängen. Das kann gerade in kleinen Räumen, z.B. Badezimmern, sehr hilfreich sein.
Aufladesteuerung
Die Aufladesteuerung ist die Voraussetzung für die effektive Nutzung der Speicherfunktion des Geräts. Sie kann zentral für alle Wärmespeichereinheiten im selben Gebäude oder für ein einzelnes Gerät eingesetzt werden. Zwischen Zentralsteuerung und Geräte können Gruppensteuerungen geschaltet werden, die alle Wärmespeicher in einem Gebäudeteil steuern.
Mit einer gut eingestellten Aufladesteuerung lässt sich jede Menge Strom sparen. Sie sollte dafür auf jeden Fall über einen Außentemperaturfühler verfügen, der nachts die Außentemperatur an der Gebäudewand erfasst.
Daraus erstellt das Gerät dann eine Prognose für den Wärmebedarf des nächsten Tages. Da das jedoch letzten Endes nur ein grober Anhaltspunkt sein kann, der dazu führt, dass am nächsten zu viel oder zu wenig Wärme verfügbar ist, ermöglichen komfortablere Steuerungen manuelle Nachjustierungen.
Dazu gehört die manuelle Anpassung des sogenannten ED-Steuersignals. Der Laderegler verhindert mit diesem Signal, dass bei AC-Steuerung der Speicher weiter geladen wird, wenn mehr als 80% der Zeit Spannung anliegt. Dies ist der Standardwert. Viele Geräte ermöglichen es jedoch, diesen Prozentsatz herunterzusetzen, meist auf 37%/40% und 68%/72%.
Wochenschaltprogramme ermöglichen ebenfalls eine flexiblere Anpassung der Ladung an die tatsächliche Gebäudenutzung.
Es gibt sogar Steuerungen, z.B. der Firma Tekmar, die auf die aktuellen Wetterprognosen zugreifen und die Lademenge danach ausrichten.
Zusätzliche Temperaturbegrenzer schalten das Aufladen ab, wenn eine bestimmte Temperatur erreicht ist und der Aufladeregler das Laden nicht unterbrochen hat. Diese zusätzliche Sicherheitsfunktion verhindert ein Überhitzen der Anlage, wenn der Aufladeregler defekt ist.
Raumtemperaturregler
Auch hier ermöglichen moderne Techniken den effizienten und komfortablen Einsatz der Nachtspeicheröffen. Temperaturregler ermöglichen es dir, die gewünschte Raumtemperatur einzustellen.
Regler mit Timerbetrieb und Wochentimer ermöglichen eine noch genauere Einstellung mit abgesenkten Temperaturen nachts oder in Zeiten, in denen niemand in der Wohnung ist. Adaptive Regler „erlernen“ dabei selbst die benötigte Aufheizzeit.
(Bildquelle: pixabay.com / Rudy and Peter Skitterians)
Der Regler sollte über eine Geöffnete Fenster-Erkennung verfügen. Dann wird die Wärmeabgabe reduziert, wenn im Raum Fenster geöffnet sind. Sowohl die Aufladesteuerung als auch der Raumtemperaturregler sind sehr sinnvolles Zubehör, um zum einen den Nachtspeicheroffen möglichst effizient zu nutzen und zum anderen für ein möglichst angenehmes Raumklima zu sorgen.
Zusatzheizung
Viele Nachtspeicheröfen können um eine Zusatzheizung ergänzt werden. In manchen Modellen ist sie bereits integriert, bei anderen als optionales Zubehör erhältlich. Damit hast du die Möglichkeit, tagsüber zusätzlich zu heizen, falls die gespeicherte Wärme nicht ausreicht, allerdings dann zum teureren Tagtarif.
Natürlich kannst du solche Engpässe auch mit einem mobilen Heizlüfter oder einem ähnlichen Gerät überbrücken.
Trivia: Wissenswerte Fakten rund um das Thema Nachtspeicherofen
Wie sieht es mit Asbest, Chrom und anderen Giftstoffen in Nachtspeicherheizungen aus?
Die gute Nachricht: Moderne Nachtspeicheröfen sind frei von Asbest und PCB. Wenn du also darüber nachdenkst, einen aktuellen Nachtspeicherofen zu kaufen, kannst du das ohne Bedenken tun.
Nachtspeicheröfen aus den 60er und 70er Jahren und Anfang der 80er können Asbest enthalten, vor allem in Isolierungs- und Dämmmaterialien. Werden diese über den Lüfter in den Raum geblasen, kann das gesundheitsschädlich sein.
Allerdings besteht kein Grund zur Panik, wenn du einen älteren Nachtspeicherofen benutzt. Es kommt nur selten vor, dass tatsächlich Asbest abgegeben wird. Dafür muss in der Regel das Gerät beschädigt worden sein, oder es wurden unsachgemäße Umbauten oder Reparaturen vorgenommen.
Wenn du deine alte Nachtspeicherheizung entsorgen willst, musst du wissen, ob er Asbest enthält, um ihn gegebenenfalls vorschriftsgemäß entsorgen zu lassen. Dies gilt auch, wenn dein alter Nachtspeicherofen PCB (polychlorierte Biphenyle) enthält.
Das sind Chloridverbindungen, die als Baustoff oder hitzebeständige Weichmacher verwendet wurden und sich in Nachtspeicheröfen z.B. in Kapillarrohr-Reglern finden lassen. Nach 1989 wurde ihre Herstellung eingestellt.
In vielen Nachtspeicheröfen entstehen außerdem im Laufe der Zeit Chromatverbindungen, die giftig sein können. Chromatverbindungen lassen sich mit einem Test nachweisen. Die Steine müssen deshalb ebenfalls als Schadstoffe entsorgt werden.
Was machen die Steine in den Nachtspeicheröfen?
Die Steine sind der Wärmespeicher. Moderne Nachtspeicheröfen verwenden normalerweise einen Schamotte-Speicherkern. Dabei handelt es sich um einen künstlich hergestellten „Stein“ aus Tonerde und Aluminiumoxid (10% – 45%). Die Wärme, die durch den Widerstand in der Heizung entsteht, sobald Strom fließt, wird von dem Schamotte-Kern gespeichert und anschließend langsam wieder abgegeben.
In älteren Heizungen findest du oft auch Magnesit, ebenfalls Forsterit, Eisenerz oder Basalt. Wichtig ist, dass die Steine feuerbeständig sind und hohe Temperaturen aushalten können
Wie kann ich die laufenden Kosten meiner Nachtspeicherheizung senken?
- Aufladesteuerung: Besonders wichtig ist eine moderne, gut eingestellte Aufladesteuerung. Damit verhinderst du, dass unnötig viel Strom geladen wird, der dann nutzlos wieder abgegeben wird. Du verhinderst auch, dass zu wenig geladen wird und du mit teurerem Tagstrom zuheizen musst.
- Heiztarif: Auch die Wahl des richtigen Heiztarifs kann einen großen Unterschied machen. Mittlerweile werden Tarife für Nachtspeicherheizungen auch überregional angeboten, und der Wechsel des Anbieters ist eine ganz einfache Angelegenheit. Das folgende Video gibt dazu ein paar Tipps:
- Temperaturreglung: Du solltest unbedingt den Raumtemperatur-Regler nutzen. Damit verhinderst du, dass deine Wohnung auf tropische Temperaturen aufgeheizt wird oder über Zeiträume beheizt wird, in denen überhaupt niemand zu Hause ist. Dann kannst du auch die benötigte Auflademenge senken.
- Passende Leistung: Wenn du eine neue Heizung kaufst, achte darauf, dass sie für deinen Raum nicht überdimensioniert ist. Viele moderne Geräte bieten auch die Möglichkeit, die maximale Kilowattleistung herunterzusetzen, z.B. von 2 kW auf 1,8 kW oder 1,6 kW. Damit sparst du Strom und vermeidest eine überheizte Wohnung.
Wie funktioniert ein Nachtspeicherofen?
Ein Nachtspeicherofen ist eine elektrische Heizung. Sie nimmt nachts Strom auf, um günstigere Nachttarife für das Heizen zu nutzen.
Der Strom wird sofort in Wärmeenergie umgewandelt. Über Heizwendel wird diese Wärmeenergie an Schamottesteine im Inneren der Speicherheizung abgegeben. Diese nehmen die Wärme nur langsam auf, geben sie aber auch nur langsam wieder ab. Die Wärme wird dann entweder über Wärmestrahlung oder, wenn das nicht reicht, über ein Gebläse an den umgebenden Raum abgegeben.
Entscheidend für eine sinnvoll und effizient arbeitende Nachtspeicherheizung ist deshalb, wie bereits erwähnt, dass du möglichst bedarfsgerecht einstellst, wie stark das Gerät mit Strom aufgeladen wird.
Wie stelle ich einen Nachtspeicherofen richtig ein?
Zunächst musst du deine neue Speicherheizung aufbauen. Das geht relativ einfach nach Anleitung. Für die Elektroinstallation brauchst du allerdings einen Fachmann. Dann musst du die Aufladesteuerung einstellen.
Wenn du eine reine Handsteuerung hast, musst du nach Gefühl und Wettervorhersage vorgehen. Das folgende kurze Video zeigt dir die Vorgehensweise:
Idealerweise hast du aber eine außentemperaturgeführte Aufladesteuerung. Die sollte beim ersten Mal ein Elektriker einrichten. Danach stellst du das Gerät am Ladereglerknopf auf die höchste Stufe und lässt die Heizung 48 Stunden laufen. Wenn es zu heiß ist, stellst du den Knopf dann eine halbe Stufe zurück und wartest erneut ab.
Das machst du so lange, bis eine angenehme Temperatur erreicht ist. Wenn du mehrere Geräte über eine zentrale Aufladesteuerung steuerst, fängst du mit dem Raum an, der am wärmsten werden soll. Die Heizungen in den anderen Räumen sind im Idealfall an die Kapazitätsanforderungen dieser Räume angepasst und bringen dann die dementsprechende Heizleistung.
Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links
[1] https://www.co2online.de/energie-sparen/strom-sparen/nachtspeicherheizung/nachtspeicherheizung-kosten-und-verbrauch/
[2] https://www.aeg-haustechnik.de/de/home/produkte-loesungen/raumheizgeraete/waermespeicher.html
[3] https://www.kesselheld.de/nachtspeicherheizung-verbrauch/
[4] https://www.elektroheizung24.de/Ermittlung-des-Waermebedarfs
[5] https://www.energie-experten.org/heizung/elektroheizung/nachtspeicherheizung/alternative.html
[6] https://www.heizungsfinder.de/elektroheizung/nachtspeicherheizung/asbest-liste
[7] https://www.heizungsfinder.de/elektroheizung/nachtspeicherheizung/asbest-liste
Bildquelle: Lucadp/ 123rf.com