
Die Klimakrise wird immer präsenter. Immer mehr Menschen wollen, ihren CO2-Ausstoß reduzieren. Auch im Bereich Heizungen gibt es hierfür technische Möglichkeiten.
Eine gute Option zur Umzusetzen ist die Brennstoffzellenheizung. Doch welche Kosten muss man für die Umweltfreundlichkeit in kauf nehmen? Für wen lohnen sich die hohen Anschaffungskosten? Welche Rolle spielen Förderungen? Sind Fragen die es in diesem Artikel objektiv aufgeklärt werden sollen.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Brennstoffzellenheizung ist eine Kraft Wärme Kopplung. Sie erzeugt somit neben Wärme auch Strom, was wesentlich für die Rentabilität ist.
- Die hohen Anschaffungskosten einer Brennstoffzellenheizung werden durch staatliche Förderungen geringer. Außerdem ist damit zu rechnen, dass die Preise für Brennstoffzellenheizungen weiter fallen werden.
- Eine Brennstoffzellenheizung lohnt sich besonders dann, wenn sie möglichst oft läuft. Somit ist sie für Ein- und auch Mehrfamilienhäuser geeignet.
Kosten einer Brennstoffzellenheizung: Was du wissen solltest
Wie hoch sind die Anschaffungskosten einer Brennstoffzellenheizung?
Durch die steigende Nachfrage können Hersteller in größeren Mengen produzieren und die Kosten senken. Du solltest mit 23.000 Euro für die Heizung alleine und mit 30.000 bis 35.000 Euro für eine Komplettlösung rechnen.
Das Vergleichen der Preise gestaltet sich hierbei als Privatkunden recht unpraktisch, da Hersteller die Preise meistens nicht in Preislisten angeben. Somit sind die jeweiligen Preise nur über einen Monteur oder Fachhändler herauszufinden.
Wie viel kostet das Erdgas für eine Brennstoffzellenheizung?
Die Höhe des Erdgaspreises hängt sich von deinem jeweiligen Tarif ab. Dieser ist in je nach Gasverbrauch und Gasnetzgebiet unterschiedlich. Als Richtwert kannst du den durchschnittlichen Gaspreis in Deutschland, welcher bei sechs Cent je Kilowattstunde liegt, heranziehen.
Warum ist eine Brennstoffzellenheizung so teuer?
Außerdem wird die Brennstoffzellentechnologie auch in anderen Fachgebieten zum Beispiel in der Automobilindustrie verwendet. Erfahrungen hieraus können auch die Produktion von Brennstoffzellenheizungesubn rationalisieren und somit den Preis senken.
Außerdem ist eine Brennstoffzellenheizung so teuer, da auch der Installationsaufwand recht hoch ist. Sie muss an Stromnetz und Heizungsrohre, sowie Gasrohre angeschlossen werden. Außerdem müssen neben der Heizung selbst auch Komponenten wie zum Beispiel ein Pufferspeicher angeschafft werden.
Wann lohnen sich die Kosten einer Brennstoffzellenheizung?
Denn man kann schon bei der Anschaffungen Förderungen von bis zu 40 Prozent der Anschaffungskosten erhalten. Nämlich dann, wenn deine zukünftige Heizung besonders effizient und zuverlässig ist. Die genaue Beschaffenheit deiner Brennstoffzellenheizung muss aber ein Profi bewerten.
Neben den höheren Anschaffungskosten liefert eine Brennstoffzellenheizung in den laufenden Kosten einen Vorteil. Dies erbringt sie, indem sie da sie neben wärme auch Strom erzeugt. Mit diesem versorgt sich zum einen die Heizung selbst, den restlichen Strom kannst du aber auch selbst nutzen oder an einen Netzanbieter verkaufen.
Falls du den Strom verkaufst, kannst du mit einem Preis von circa zehn Cent pro Kilowattstunde rechnen. Also rentiert sich eine Brennstoffzellenheizung besonders dann, wenn du sie mit möglichst langer Jahreslaufzeit betreibst und sie somit möglichst viel Strom produziert.
Die Stromerzeugung und die Anschaffungskosten sind zentralen Aspekte zur Rentabilität. Die genaue Ermittlung des Wärmegebrauchs und die Einschätzung der vielen weiteren Aspekte angeht, soll aber für deinen individuellen Fall ein Experte übernehmen.
Tendenziell lässt sich aber sagen, dass eine Brennstoffzellenheizung primär für Ein- und Mehrfamilienhäuser rentabel sein können. Die Rentabilität ist dann gegeben, wenn die Anschaffungsinvestition sich in absehbarer Zeit auszahlt.
Welche Förderungen gibt es für Brennstoffzellenheizungen?
Eine Förderungen kannst du vom Programm der Kreditanstalt für Wiederaufbau „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle“ erwarten. Nach dem Kraft Wärme Kopplungsgesetz kann dieser Zuschuss auch mit einer Förderung für Kraft Wärme Kopplungen kombiniert werden. Deswegen wird diese Kombination an Förderungen wahrscheinlich den größten Anteil an Förderungen für dich ausmachen.
Institution | Förderung |
---|---|
Kreditanstalt für Wiederaufbau | bis zu 34.300 € |
raKft Wärme Kopplungsgesetz | abhängig vom erzeugten Strom |
Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle | bis zu 20 % |
Energieversorger, Länder, Kommunen | individuell |
Des Weiterem solltest du noch auf die Förderung für Mini Kraft Wärme Kopplungen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beachten. Auch Energieversorger, Länder oder Kommunen können weitere Förderungen anbieten.
Welches Kostenleistungsverhältnis bietet eine Brennstoffzellenheizung?
Anders als alle anderen Heizungen und somit auch dem technische naheliegendsten Blockheizkraftwerk erzeugt es Strom und Wärme zu gleichen Anteilen. Im Vergleich dazu erzeugt ein Blockheizkraftwerk mit Verbrennungsmotor ist das dreimal soviel Hitze wie Strom.
Das wirkt sich positiv auf das Kostenleistungsverhältnis aus, da es ja der erzeugte Strom ist, welcher die hohen Beschaffungskosten einer Brennstoffzellenheizung wett machen soll.
Welche Alternativen gibt es zur Brennstoffzellenheizung in Bezug auf ihre Kosten?
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Heizungsalternativen. Einige von ihnen sind sogar ähnlich umwelterträglich und effizient.
Wärmepumpe
Die in der Umwelt gespeicherte Wärmeenergie wird von der Wärmepumpe zum Heizen genutzt. Es findet kein Verbrennungsvorgang statt. Die Anschaffungskosten liegen hier bei circa 8.000 bis 12.000 Euro.
Holzheizung
Wärme für Wasser und Heizung entsteht durch die Verbrennung von Holz. Hierbei erzielt die Holzheizung einen hohen Wirkungsgrad. Der Haupt Kostenfaktor der Holzheizung ist der Brennstoff Holz.
Pelletheizung
Hier wird Holz in Form von Pellets verheizt. Im Gegensatz zur Holzheizung ist kein ständiges Nachlegen nötig. Für die Kostenberechnung solltest du beachten, dass du für dieses System viele Komponenten benötigst.
Ölheizung
In einer der meistgenutzten Heiztechnologien entsteht Wärme durch das Verbrennen von Öl. Ihr Wirkungsgrad lässt aber zu wünschen übrig. Bei den Anschaffungskosten kannst du hier mit 6.800 bis zu 8.500 Euro rechnen.
Gasheizung
Hier wird Gas mit einem hohen Wirkungsgrad verbrannt. Ihre kompakte Bauart macht sie zu einer Alternative für fast alle Häuser und Wohnungen die über einen Gasanschluss verfügen. Die Installation einer Gasheizung wird dich circa 2.000 bis 3.000 Euro kosten.
Solaranlage
Sie nutzt die kostenlose Energie des Sonnenlichts und wandelt sie in Wärme um. Häufig wird eine Solaranlage mit zum Beispiel einer Gasheizung als Hybridheizung kombiniert werden.
Fazit
Auf Umwelt bezogen, ist die Anschaffung einer Brennstoffzellenheizung vorbildlich. Die Kosten sind aber ein kritischer Punkt. Es ist ratsam zunächst selbst grob zu errechnen, ob eine Brennstoffzellenheizung für dich sinnvoll ist.
Wenn deine Rechnung diese Heizungsart nicht komplett ausschließt, solltest du einen Experten hinzuziehen. Er kann dir genau sagen kann, welche Heiz- und Stromleistung du benötigst und welche Förderungen du genau bekommen kannst. Somit sagt er dir sicher, ob die Brennstoffzellenheizung für dich eine rentable Alternative ist.
Falls du bereits weit in die Zukunft planst, solltest du die fallenden Marktpreise für Brennstoffzellenheizungen beachten. Sobald Brennstoffzellenheizungen sich etablieren, werden sie günstiger werden.
Zudem ist zu erwarten, dass umweltfreundlicher Strom, wie ihn die Brennstoffzellenheizung produziert in Zukunft wohl gefragter sein, was vermuten lässt, dass der Preis stabil bleibt beziehungsweise sogar steigt. Verabschiede dich also nicht zu früh von der Idee klimaneutral zu heizen.
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